Da sich diese immer wieder einmal einschleichen und selbst erfahrene Igelhalter mitunter Fehler machen oder auf neue Gefahren aufmerksam werden, hier noch einmal eine Liste einiger Risiken die in der Haltung vermieden werden können:
Nagerkäfige, Gitter etc.
In den Gittern können Igel mit ihren Beinen hängen bleiben, wenn sie versuchen zu klettern und sich böse verletzen. Dies gilt auch für Gittergehege im Auslauf.
Ungeeignete Häuser / "Kokosnüsse"
wenn man mehrere Igel hält und sich alle in ein Haus quetschen muss das Haus unten geöffnet sein oder mehrere geeignet große Ausgänge besitzen, um zu verhindern dass ein Igel durch seine Artgenossen erstickt/erdrückt wird
Nippeltrinkflaschen
Die Igel beißen auf das Metall der Flasche. Dies ist sehr ungesund und kann die Zähne verletzen
Weidenbrücken
Gebogene Weidenbrücken bilden Rillen und Spalten in die eine Igelpfote leicht rutschen kann. Beim Versuch sich zu befreien kann dies zu schweren Verletzungen führen. Werden Weidenbrücken verwendet müssen die Zwischenräume verschlossen werden (zB. Mit Heißkleber, Silkon etc.)
Heu
Heu kann sich um die dünnen Igelbeine wickeln und sie abschnüren. Im schlimmsten Fall verliert der Igel dadurch sein Bein. Auch bei anderen Materialien (schlecht verarbeiteter Stoff, längere menschliche Haare) die Fäden ziehen können gilt Vorsicht. Bitte regelmäßig die Pfötchen kontrollieren
Fleecedecken
Im Ausland sieht man häufig Igelterrarien die rein mit Fleecedecken als Bodengrund ausgelegt sind. Dies ist zum einen absolut unnatürlich da Sandbad und Buddelmöglichkeiten fehlen, und birgt des weiteren ebenfalls Gefahr durch lose Fäden.
Hanfeinstreu
Hanfeinstreu ist sehr grob und fest. Bei Männchen können einzelne Späne am Penis stecken bleiben und zu Entzündungen führen
zu kleine, falsche Laufräder
zu kleine Laufräder führen zu Verkrümmungen der Wirbelsäule. Keinesfalls geeignet sind offene Laufräder mit Gitter.
Ein geeignetes Laufrad für Igel beginnt bei 50cm Durchmesser und ist leider nur als Sonderbestellung möglich.
zu steile Rampen
steile Rampen verursachen auf Dauer Gelenkprobleme. Igel sind keine Kletterer. Außerdem kann der Igel sie hinab stürzen
lockere Streukanten, Ritzen
sitzen die Streukanten nicht fest genug entstehen Ritzen in denen der Igel sich einklemmen kann. Auch können sie mit den losen Kanten nach unten stürzen.
schwere Gegenstände auf höheren Ebenen
können heruntergeworfen werden und Tiere im "Erdgeschoss" verletzen
Paarhaltung
(Männchen und Weibchen) ist ein absolutes No-Go. Da die Tiere dauerhaft gestresst wären und Babys gefressen werden würden.
(siehe Gruppenhaltung)
Außenhaltung
ist für Igel nicht geeignet. Draußen kann sich das empfindliche Immunsystem der Igel durch Pestizide, Parasiten, oder einfach ungeeignetes Klima schnell überlasten. Auch "nur mal kurz" draußen Fotos etc. machen ist ein unnötiges Risiko
Baden
ist ebenfalls eines der größten No-Go's der Igelhaltung. Die Tiere genießen ihr Bad nicht wie es uns so manches Youtubevideo glauben lassen will sondern paddeln verzweifelt um ihr Leben. Es besteht außerdem eine riesige Gefahr für Verkühlungen. Verschmutzungen der Stacheln können Igel meist allein im Sandbad entfernen. Im schlimmsten Fall kann man sie mit einer feuchten Zahnbürste vorsichtig entfernen.
Lediglich medizinische Notwendigkeit erlaubt ein Bad im seichten Wasser.