Das richtige Igelheim


Das richtige Igelheim ist ein Terrarium mit den Mindestmaßen 1.50mx60cmx60cm (für 1 bis 3 Tiere). Nach oben hin sind dieser Größe selbstverständlich keine Grenzen gesetzt. Das Terrarium sollte aus Holz bestehen, da dieses isoliert und die benötigte Wärme im Inneren behält. Ein Holzterrarium bietet außerdem den Vorteil, dass es nur von einer Seite aus einsehbar ist, was dem Igel und seinem Rückzugsbedürfnis entgegen kommt.

Das Terrarium muss mit Lüftungen, und Wärmequellen versehen sein. Zusätzliche Fläche bietet eine zweite Ebene im Terrarium. Lesen Sie hier mehr zur Einrichtung.

Nicht geeignet sind Nagerkäfige oder Glasterrarien, da diese meist nur von oben zu öffnen sind (aus dieser Richtung kommt der natürliche Feind eines Igels), hohe Verletzungsgefahren durch Drähte und Gitter aufweisen oder zu einsehbar und klimatisch ungünstig sind.

 

Lüftung:

  • diese sollte idealerweise versetzt angebracht werden (Stichwort Kamineffekt). D.h. beispielsweise in der rechten Seite oben und in der linken Seite unten. So kann die Luft optimal zirkulieren. Ist aufgrund der Stellmöglichkeit keine seitliche Belüftung möglich, kann man auch ein frontbelüftetes Terrarium wählen

Wärmequellen:

  • Als Bewohner afrikanischer Savannen benötigt der Igel eine Temperatur von 24 bis 26 Grad tagsüber und 20 bis 22 Grad in der Nacht. Erreichbar sind diese durch im Terrarium angebrachte Wärmelampen. Geeignet sind Rotlicht-, Mondlicht- oder Keramikbirnen in Verbindung mit Keramikfassungen. Welche Lampe man letzendlich wählt ist eher eine persönliche Entscheidung. Erstere geben rotes bzw, blaues Licht ab während sie heizen, Keramiklampen bleiben dunkel (Achtung Verletzungsgefahr für den Halter während der Terrarienreinigung) Ich verwende Rotlichtlampen.
  • eher ungeeignet zur Wärmung sind Heizmatten. Die Wärme von unten ist zum einen unnatürlich, zum anderen können die Igel an die Kabel gelangen oder diese durch ihr Urin schädigen.
  • Zur Überwachung der Temperatur ist ein Thermostat empfehlenswert. Ich verwende das Thermo Control Pro 2 (Kostenpunkt etwa 50 Euro) welches die Möglichkeit bietet verschiedene Temperaturzonen auszuwählen und so selbstständig je nach gewählter Uhrzeit zwischen Tages- und Nachttemperatur wechselt. Einmal eingestellt schaltet dieses Gerät die Wärmelampe je nach Temperatur und eingestellter tolerierter Abweichung von dieser nach Bedarf an oder aus.
  • Alternativ kann man auch mit Zeitschaltuhren arbeiten. Dies setzt jedoch einiges an Tüftelei und Messung voraus, bis man weiß wie lange die Lampen brennen müssen um die benötigte Temperatur zu erreichen.

Zweite Ebene:

  • Der Einbau einer zweiten Ebene ist empfehlenswert um die Nutzfläche für die Igel noch etwas zu erweitern. (Sie ersetzt jedoch keine fehlende Grundfläche)
  • Zu erreichen ist die zweite Ebene durch eine Rampe. Da Igel keine Kletterkünstler sind und vor allem im Alter Probleme mit steilen Aufgängen bekommen können, sollte diese Rampe möglichst lang und dementsprechend im flachen Winkel montiert werden. 
  • Die zweite Ebene sollte mit einer kleinen Absturz- und Streustopp Umrandung versehen werden. Schwere Gegenstände sollten im Erdgeschoss verbleiben, da Igel diese gerne mal herumschieben und so die Gefahr gegeben ist dass sie nach unten geworfen werden würden.

Auslauf:

  • Zusätzlich zum Terrarium benötigt ein Igel jede Nacht mehrere Stunden Auslauf. Am einfachsten und schönsten für den Igel gestaltet man diesen so, dass die Igel ihn selbstständig aufsuchen und verlassen können. Im Auslauf sollte auf Einstreu verzichtet oder nur minimal eingestreut werden, um dem Igel ungehemmtes Rennen und Flitzen zu ermöglichen. Der Auslauf sollte nachts eine Temperatur von 20 Grad haben und außerdem ausbruchssicher und gefahrenfrei gestaltet sein.